Nählexikon Verarbeitungstipps und Materialhinweise Bademode und Badestoffe

Bademode Selbernähen ist garnicht schwer. In diesem Beitrag erfährst Du alles was Du beim Nähen von Bademode beachten solltest.

Was ist Lycra für ein Stoff?

Unsere Badekollektionenen Elbstrand und Adria sind bis auf die Badetunika Adria für Badelycra konzipiert.
Lycra ist eigentlich eine Markenbezeichnung für Elastan und zeichnet sich besonders durch seine hohe Dehnbarkeit und bielastizität aus. Der Stoff ist also sowohl längs- als auch querelastisch und Schnittteile ohne Musterrichtung können so ohne Probleme im gedrehten Fadenlauf zugeschnitten werden. Lycra ist sehr formstabil und trocknet zudem sehr schnell. Der Stoff franzt nicht aus und muss daher nicht unbedingt, außer die Verarbeitung, z.B. mit Badegummi, macht es erforderlich, versäubert werden. Bei Badelycra handelt es sich zusätzlich um einen chlor- und salzwasserresistent Stoff. Dies ist besonders wichtig, damit Du lange Freude an Deiner selbstgenähten Bademode hast. Alle Bademodenschnitte können aber auch aus Sportlycra genäht werden, wenn Du sie z.B. nicht zum Schwimmen im Meer oder in der Schwimmhalle tragen willst.

Badelycra für Bademode

Badelycra für Bademode
Wie schneidet man Lycra richtig zu?

Badelycra sollte beim Zuschnitt möglichst wenig gedehnt werden. Gerade in doppelter Lage (im Bruch) kann der Stoff jedoch sehr rutschig sein, daher empfiehlt sich der Zuschnitt mit Nähgewichten und einem scharfen Rollschneider, möglichst mit neuer Klinge.

Rollschreiber für Bademode
Wie vernäht man Lycra richtig?

Besonders gut lässt sich Lycra mit der Overlock verarbeiten, da die Nähte elastisch sind. Hier sollte, wenn möglich, das Differenzial erhöht werden, damit der Stoff beim Nähen leichter transportiert wird. Alternativ, wenn Du keine Overlock hast, kannst Du auch mit einem elastischen Stich nähen oder mit einem Geradstich und einem elastischen Garn. Nähte die wenig in Nahtrichtung gedehnt werden, z.B Seitennähte von ausgestellten Rockteilen, können auch sehr gut mit einem Geradstich mit kurzer Stichlänge genäht werden. Nähte die sehr stark gedehnt werden, wie z.B. Träger- oder Ausschnittkanten, müssen elastisch verarbeitet werden. Hier eignet sich ein kleiner Zick-Zack-Stich, die Zwillingsnadel mit Geradstich oder ein elastischem Garn mit Geradstich sehr.

Welches Nähnadel und welches Nähgarn brauche ich für Lycra?


Für die Verarbeitung von Lycra sollte immer Polyestergarn oder Bauschgarn und eine Superstrech- oder Microtexnadel verwendet werden. Polyestergarn ist haltbar, trocknet schnell und ist zudem chlor- und salzwasserresistent und eignet sich somit sehr gut für Bademode. Bauschgarn ist besonders weich und dehnbar. Wenn man es in den Greiferarm der Overlock fädelt, wird die Naht beim Tragen angenehm weich. Dehnbare Garne eignen sich auch perfekt um Bein- und Ausschnittskanten dehnbar abzusteppen.

Garn für Bademode

Wenn Du mit dehnbarem Garn nähst, sollte dieses auch auf der Unterfadenspule aufgespult sein. Die Fadenspannung sollte nach Möglichkeit reduziert werden. Wähle einen Geradstich mit mittlere Stichlänge und nähe nicht zuschnell. Hier am besten an einem Reststück Lycra testen.

Garn für Bademode

Das perfekte Zubehör für Bademode
Badefutter

Badefutter gibt es meistens in den Farben weiß, schwarz und beige und es dient vor allem dem angenehmen Tragegefühl, sorgt für Stabilität und dafür, dass die Bademode im nassen Zustand blickdicht bleibt. Das Futter ist meist aus Polyamid. Der Stoff kann auch durch (unifarbenen) dünnen Badelycra ersetzen werden, allerdings führt dies zu einem festeren Tragegefühl, was auch einen leichten Shapeeffekt haben kann. Bei einigen Schnitten, wie dem Bikinioberteil Adria, wird das Futter generell aus Lycra genäht, um einen höhere Stabilität zu erhalten.

Badefutter für Bademode Badefutter für Bademode Badefutter für Bademode

Badegummi/Framilon

Wichtig beim Nähen von Bademode sind die richtigen Gummibänder. Hier sollten unbedingt Badegummis, Framilastic oder Polyestergummibänder verwendet, wenn Du mit Deiner Bademode im Meer oder dem Schwimmbad baden möchtest. Normale Baumwollgummibänder sind leider nicht chlor- und salzwasserresistent und leiern schnell aus und werden brüchig.

Badegummis sind aus Silikon und in verschiedenen Breiten (6 mm, 9 mm, 19mm und 25 mm) erhältlich. Sie sind ohne Textilbeschichtung, meist geriffelt, chlor- und salzwasserresistent und lassen sich gut absteppen. Die Badegummis werden benötigt, um bestimmte Strecken, z.B. dem Beinabschluss Halt
zugeben.

Badegummi für Bademode

Framilastic/Framilon kann anstelle von Badegummi verwenden werden, dieses ist allerdings nur in 6 mm oder 9 mm Breite erhältlich und verleiht nicht ganz soviel halt wie Badegummi. Sowohl Framilastic als auch Badegummi sollten beim Einnähen in die Naht nicht gedeht werden und mit der Overlock oder einem Zick-Zack-Stich eingefasst, aber von der Nähnadel nicht verletzt werden. Werden die Bänder beim Einnähen gedehnt, erhältst Du einen Kräuselseffekt.

Framilon für Bademode

Trägerzubehör und Cup Pads

Zusätzlich können optional bei einigen Bademode Schnittmustern, wie dem Badekleid Adria, BH-Cups eingelegt werden. Hier muss man unbedingt darauf achten, dass diese für Bademode eignet sind und das sich reine Schaumstoff Cups sehr stark mit Wasser vollsaugen. Um die Trägerlängen, z.B. vom Bikinioberteil Adria, flexibel zu gestallten, kann man BH-Haken, BH-Schieber und Ösen verwenden, welche es in in verschiedenen Formen und Farben gibt. Sie sollten aus Plastik oder rostfreiem Metal sein und zur Trägerbreite des Schnittmusters passen.

Zubehör für BademodeBH Haken für Bademode

Alle Materialien bekommst Du unteranderem bei Alles fuer Selbermacher